Die Entstehung der Zukunftswerkstatt und die Idee der Selbstverwaltung sind untrennbar miteinander verbunden - so wurde die Idee zu einer Zukunftswerkstatt auf der Küche von 2-West geboren, um über den Wunsch zur Selbstverwaltung zu diskutieren. Auch wenn die Selbstverwaltung nun schon lange etabliert wurde, ist die Zukunftswerkstatt geblieben. Die Zukunftswerkstatt kann von jedem/jeder Bewohner*In initiiert werden, wenn Bedarf gesehen wird, über die Strukturen, unser Zusammenleben und das Selbstverständnis davon in einem Maß zu reflektieren, das den gegebenen Rahmen der bestehenden Selbstverwaltung sprengen würde. Ziel der dieser Reflektion soll es stets sein, das bestehende System der Selbstverwaltung und des Zusammenlebens zu verbessern und den Bedürfnissen der aktuellen BewohnerInnen anzupassen. Alle interessierten Fichtehäusler kommen dann an einem Tag oder einem Wochenende in einem organisierten Workshop zusammen und diskutieren über Ideen, Probleme und Umsetzungsmöglichkeiten und verteilen Aufgaben für die weitere Bearbeitung der Ergebnisse. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass es sich anbietet die Zukunftswerkstatt an einem externen Ort stattfinden zu lassen, um die Konzentration auf die Sache zu stärken.
Vorab werden von allen Bewohnenden Ideen und Vorschläge zu Themen für die Zukunftswerkstatt gesammelt. Zum Beispiel hat es sich bewährt in der Vorbereitungsphase, einen Fragebogen zu erstellen und auszuwerten, um ein Stimmungsbild über die Zufriedenheit in den verschiedenen Bereichen des Zusammenlebens und der Organisation zu erfassen und Ideen zu sammeln.
Alternativ oder zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit zum start der Zukunftswerkstatt selbst einen Raum für eine Besinnung auf die Situation des Hauses zu schaffen, wo sich Teilnehmer direkt mit Fragen auseinandersetzten wie: „Warum sind wir hier?“, „Wie geht es uns?“, „Was wollen wir erreichen?“,„Wie geht es dem Haus gerade?“, „Was ist das Haus?“. Aus den Antworten und den vorher eingereichten Themenvorschlägen ergibt sich das Tages- bzw. Wochenendprogramm der Zukunftswerkstatt.
Im sogenannten “World-Café” werden verschiedene Themenblöcke dann bearbeitet: Jeder Themenblock wird einem Tisch zugeordnet. Bei Kaffee, Tee und Snacks werden die Themen von kleinen, wechselnden Gruppen unter Moderation lösungsorientiert diskutiert, sodass jede*r mal an jedem Themen-Tisch war und gelegenheit hatte sich zu äußern. Alle Ideensammlungen und Diskussionen werden auf Plakaten festgehalten.
Es hat sich außerdem bewährt, ein Gewichtungs-Konzept einzubinden. Alle Plakate werden gemeinsam aufgehängt und Teilnehmer haben die Gelegenheit einige Das-ist-mir-wichtig/Diesen-Vorschlag-finde-ich-gut-Marker auf ihnen zu verteilen. Am Ende werden die Ergebnisse vorgestellt und protokolliert. Für die weitere Bearbeitung und Umsetzung im Haus melden sich dann freiwillige Verantwortliche, die die Ergebnisse/Änderungen umsetzen oder zur Abstimmung im Heimausschuss bringen.
2013: Ehemaligenarbeit; Gemeinschaft (Haustiere, Streitkultur/Kritik, Selbstbild, Gender-Bewusstsein, Verknüpfung zwischen den Stockwerken); Verantwortung (mehr Mitsprache der Stockwerke bei Bewerbungen, „praktische“ Sauberkeit, Gremien- und Entscheidungszuständigkeiten, Heimausschuss, Rolle/Position der Heimleitung); Anthroposophie
2015: Heimausschuss (Strukturen, Arbeitsweisen und Streitkultur); Raumnutzung (v.a. Saal und öffentlicher Räume); Beteiligung (Engagement, Motivation, Gleichgewicht, Anerkennung, Zugangsermöglichung, Vermeidung von Frust); Bewerbungsverfahren; Selbstverwaltung; Identität des Hauses; Kommunikation (genutzte Kommunikationswege, Missverständnisse, Art und Weise etc.)
2019: Nachtruhe und Veranstaltungen; Renovierung (was ist nötig, was ist möglich?); Verantwortungsbewusstsein für gemeinsame Räume; Wissenserhalt und -weitergabe im Haus; Motivation für Selbstverwaltung stärken; Gremienstruktur (Aufgaben der einzelnen Gremien und Kommunikation zwischen den verschiedenen Gremien); Anthroposophische Wurzeln des Fichtehauses; Finanzen; Open Space: “Plakat zum Träumen”
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