Das Fichtehaus ist generell Basisdemokratisch organisiert und soll, wo es nur geht stets auf Freiwilligkeit basieren. Die Organisation wird aufgeteilt in verschiedene Gruppen, mit unterschiedlichen Zuständigkeiten, die im Folgenden näher erläutert werden.
Das Haus gliedert sich in sechs WGs, die sogenannten Stockwerke, sowie zwei kleinere WGs. Alle Stockwerke wählen pro Semester eine*n Stockwerkssprecher*in, der/die sie im Heimausschuss vertritt. Regelmäßig finden Stockwerksessen statt, um das Zusammenleben zu fördern und wichtige Absprachen zu treffen.
Aber im Fichtehaus findet das Zusammenleben nicht nur auf den Stockwerken, sondern im ganzen Haus statt. Alle 14 Tage finden sich montags abends die Bewohner*innen in den verschiedenen Küchen des Hauses zur Gremienarbeit zusammen und investieren Zeit, Schweiß und Herzblut für die Verwaltung und Weiterentwicklung ihres Hauses. So kümmern sich die einen um die Gestaltung des Gartens, andere beschäftigen sich mit den Finanzen, oder der Öffentlichkeitsarbeit. Wieder andere organisieren das kulturelle Leben des Hauses oder sorgen im Instandhaltungsgremium dafür, dass das Haus nicht zusammenbricht. Die meisten der Gremien, stehen für jede*r je nach Talent und Interesse am Anfang des Semesters zur freien Auswahl. Daneben gibt es zwei gewählte Gremien: Das Bewerbungsgremium, das dafür Zuständig ist Ein-und Auszüge zu koordinieren und das Gremium für Soziales, in dem die Stockwerkssprecher*innen über das soziale Miteinander im Haus besprechen. Die Gremienarbeit ist die Struktur im Haus, die alles am Laufen hält.
Größere Entscheidungen für Veränderungen im Haus werden jedoch nicht von den Gremien allein bestimmt. Immer im Wechsel mit den Gremien findet montags der Heimausschuss statt, in dem über Anträge ganz basisdemokratisch abgestimmt wird. Jede*r Bewohner*in kann sich durch diese Strukturen im Haus einbringen und mitbestimmen. Die zu besprechenden Themen werden immer vorher angekündigt, damit alle Bescheid wissen und bei für sie wichtigen Entscheidungen dabei sein können. Damit alle Interessen jederzeit vertreten sind, sind im Heimausschuss stets die Stockwerkssprecher*innen, sowie die Gremiensprecher*innen, die die Anliegen der verschiedenen Gremien einbringen, anwesend. Außerdem nimmt stets die Heimleitung am Heimausschuss teil. Der Heimausschuss stimmt etwa über größere Investitionen ab, aber diskutiert auch über Ideen zur Veränderung der etablierten Strukturen oder der Schaffung neuer Strukturen. So haben sich beispielsweise in den Letzten Jahren kleinere Arbeitskreise gebildet, die sich noch intensiver mit einem Thema beschäftigen können, wie der AK Renovierung und der AK Förderverein.
Zweimal im Semester (zum Anfang und zum Ende) findet außerdem eine Heimvollversammlung statt, in der alle Bewohner*innen und die Heimleitung zusammenkommen. Dort blicken wir vor auf die kommenden Aufgaben oder führen uns noch einmal vor Augen, was wir in den letzten Monaten alles zusammen auf die Beine gestellt haben. Auch wichtige Ämter werden hier gewählt, so das Bewerbungsgremium, aber auch die Vertrauensfichtis, die Ansprechpartner*innen für soziale oder persönliche Probleme sind.
Selbstverwaltung scheint manchmal anstrengend, zäh, chaotisch, aber vor allem ist sie meistens bereichernd und ansteckend: Der Prozess der Selbstverwaltung ist nie abgeschlossen. Immer wieder bringen neue Bewohner*innen neue Ideen für Projekte oder Veränderungen an den Strukturen mit. Die Selbstverwaltung ist stets im Umbruch und gerade dies ist, was sie so spannend macht: Eine Möglichkeit zur Mitgestaltung des Zusammenlebens für jede*n Einzelne*n im Haus!
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