“Im Herbst 1958 gründeten Dieter Lauenstein und Gerhard Kienle zusammen mit einigen Freunden den „Gemeinnützigen Verein zur Förderung des studentischen Lebens e.V. Tübingen“, mit dem nahen Ziel, ein Haus für Studenten in Tübingen zu errichten. Dieses Haus war der erste Schritt [...], die über die Jahre gereiften Ideale eines inneren Umbaus der deutschen Universitäten zu bewirken, zu verwirklichen. Dieses „akademische Haus“ möchte es den Studenten ermöglichen, die an der Universität gehörten Inhalte in Gruppen zu verarbeiten, zu hinterfragen, zu erweitern. Neben einern Raum für künstlerische Aktivitäten sollten selbst eigenständige, naturwissenschaftliche und experimentelle Forschungsarbeiten in diesem Haus möglich sein. Es war in seiner Konzeption viel mehr als ein Studentenwohnheim. Es war im Grunde gedacht wie eine „kleine Universität”.” (Rob Kiviet, Heimleiter des Fichtehauses, aus 50 Jahre studentisches Leben im Johann-Gottlieb Fichtehaus in Tübingen)
Das Fichtehaus wurde 1961–1963 von dem Gemeinnützigen Verein zur Förderung studentischen Lebens e.V. als Student*innenenwohnheim erbaut. Zu dieser privaten Initiative hatten sich Menschen zusammengefunden, die sich der Anthroposophie Rudolf Steiners verbunden fühlten. Einige von ihnen waren Mitglieder der Anthroposophischen Studentengruppe. Die meisten von ihnen waren ehemalige Student*innen, manche von ihnen haben auch zeitweise im Haus gewohnt.
Zur Grundsteinlegung wurden 3 Zitate ausgewählt, welche die Philosophen repräsentieren, mit denen sich die Gründer auseinander setzten und deren Ansichten als Leitbilder für das Fichtehaus gelten sollen.